Immer wieder sonntags (Kw 4)

Immer wieder sonntags (Kw 4)

Arbeitsplatz mit Notizblock und Espresso
Arbeitsplatz mit Notizblock und Espresso

Einerseits ist die vergangene Woche stressig gewesen, aber andererseits auch wieder nicht. Der Wochenbeginn war noch sehr locker und nett, weil ich am Montagmorgen Zeit hatte, mich mit jemanden länger zu unterhalten, den ich nur sehr selten sehe. Wir hatten einfach einige Stunden Zeit, uns über so vieles auszutauschen und nebenbei auch noch leckeren und selbst gebackenen Schokoladenkuchen zu essen. Auch bekam ich unverhofft einige Materialien geschenkt, was mich sehr freute. Auch bot sich die Gelegenheit weitere Kontakte zu knüpfen, sodass der Morgen für viele sehr erfreulich war. Dies änderte sich zumindest für mich, da ich nach Schulschluss natürlich wieder direkt am Schreibtisch saß und mich über Klassenarbeiten beugte. Da diese bis Dienstag bewertet sein mussten, blieb mir nichts anderes übrig, als eine Art „Nachtschicht“ einzulegen. Zwar hatte ich alle Arbeiten schon einmal gelesen, mit Randbemerkungen versehen und einmal bewertet, aber nun musste noch die genaue Bewertung erfolgen. Als ich in den frühen Morgenstunden fertig war, war die Erleichterung groß, noch ein paar Stunden Schlaf finden zu können. Für Außenstehende mag das alles komisch klingen, aber so kann ein Lehrerleben eben auch aussehen. Es besteht eben nicht nur aus einigen Stunden in der Schule. Sehr viel Zeit verbringt man auch außerhalb der Unterrichtsstunden mit Unterricht. Leider lässt sich ein solcher „Korrekturmarathon“ manchmal nicht vermeiden.

Gefühlt begann am Dienstagmittag das Wochenende, weil der Stress und der Arbeitsumfang deutlich zurückging. Alle Noten waren erteilt, z. T. mit den Schülern auch besprochen und in die offizielle Datenbank eingegeben. Nun ließ die Belastung etwas nach, da nur der normale Unterricht vor- und nachbereitet werden musste.

Am Mittwoch war ich dann abends Gast beim so genannten „Bunten Abend“ unseres 13. Jahrgangs. An diesem Abend stellen die Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrgangs ein vielfältiges Kulturprogramm auf die Beine, um Geld für ihren Abschluss einzunehmen. Da sehr viele Schüler aus meiner ehemaligen Klasse in dem Jahrgang waren, bin ich natürlich besonder gern dorthin gegangen und war auch auf das Programm gespannt. Und ich muss sagen, es war trotz der Länge (mehr als 2 Zeitstunden) recht kurzweilig. Alle hatten sich im Vorfeld viel Arbeit gemacht und ein Programm entworfen, dass alle Schüler in die Abendgestaltung einband und für Abwechslsung sorgte: Es wurde gesungen und musiziert. Es wurden Witze in einer Flachwitz-Challenge erzählt und es traten Eltern, Schüler und Lehrer in einem Quiz gegeneinander an. Auch wurden Serien der Kindheit anhand kurze Hörschnipsel erraten. Die Auktion von Gegenständen und Dienstleistungen nahm wie immer bei solchen Veranstaltungen einen großen Zeitraum ein, denn es gab so unterschiedliche Angebote wie Bilder, Glasmalerei, Papierarbeiten, Kellner- und Fahrservice, Back- und Kochangebote und vieles mehr. Manche Angebote wurden aus meiner Sicht viel zu günstig versteigert, was aber sicherlich auch an der Menge der Angebote lag. Eine wenig Reduktion im Angebot hätte sicherlich zu einem vergleichbaren Erlös bei weniger Aufwand geführt. Nach der Auktion ging der Abend dann noch weiter mit Szenen aus dem Schüleralltag, die an den großen Kinoerfolg „Fack ju Göhte“ angelehnt waren. Die Spielfreude der Darsteller war toll und sie füllten die Rollen förmlich aus.
Aber auch für das leibliche Wohl hatte der Jahrgang gesorgt, indem es nicht nur kalte Getränke und Speisen gab. Nein, sie grillten draußen sogar noch, was auf große Resonanz stieß.

Die restlichen Tag der Woche bis zum offziellen Wochenende verliefen ohne größere Ereignisse. Zum Glück, denn nebenbei stand wieder einmal die Beschäftigung mit der medialen Modernisierung der Schule an. Je länger ich mich damit beschäftige, um so eher kann ich nachvollziehen, warum manche Großprojekte so lange brauchen, bis sie fertig sind.

Und dann gab es am Freitag noch neue Stundenpläne. Das war zwar schon lange vorher bekannt, aber ein wenig Ungeduld und auch Ungewissheit kamen dann doch auf. Es ist eben nicht nur für Schuüler spannend, wie so ein Stundenplan aussieht, das gilt auch für Lehrer. Und was soll ich sagen, eine Verbesserung stellt der Plan nicht da. Die zu gebenden Unterrichtsstunden sind nun etwas gleimäßiger über die Woche verteilt und ich muss mehr Aufsichten übernehmen. Ob ich nicht vielleicht doch noch eine neue Lerngruppe (zusätzlich zu den bestehenden) erhalte, wird sich erst im Laufe der kommenden Woche zeigen. Mal sehen, was dann noch auf mich zukommt. Es kann nur stressiger werden.

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