Wandertag in die jungSTEINZEIT

Wandertag in die jungSTEINZEIT

Eingang zum Lippischen Landesmuseum Detmold mit den Hinweisen zur Ausstellungen
Eingang zum Lippischen Landesmuseum Detmold mit den Hinweisen zur Ausstellungen

Rund 80 Schüler fuhren am Mittwoch, 14.09.2016, nach Detmold ins Lippische Landesmuseum, um sich dort mit einer der faszinierendsten Epochen der Menschheitsgeschichte zu beschäftigen: der neolithischen Revolution. Dazu besuchten sie die Ausstellung Revolution jungSTEINZEIT.

Neben einer (kurzen) Führung durch den Ausstellungteil gehörte auch ein Praxisteil zum Besuch. Der Ausstellungsteil versucht mit vielen Exponaten die Tragweite des größten Umbruchs der Menschheitsgeschichte, des Wandels vom mobilen Jäger zum sesshaften Bauern, zu verdeutlichen. Bei der Führung wurde aber nur an wenigen Stationen auf diesen Umbruch eingegangen; viele Stationen blieben uns verborgen. Dies mag der Kürze geschuldet sein, bedeutet aber auch, dass dadurch ein recht unsystematischer Eindruck entstand. Den Schülern wurde auch nicht deutlich, was diese Führung mit dem gebuchten Praxisteil Kleidung und Schmuck vor 7000 Jahren zu tun hatte, denn neben einem Bild und dem Anziehen rekonstrierter Kleidung wurde in der Führung auf diesen Schwerpunkt leider nicht zufriedenstellend eingegangen. Besonders schade war es, dass nur zwei Schülerinnen Kleidung anprobieren durften, obwohl genügend Kleidung vorhanden war.

Bei Herstellung einer Halskette mussten Perlen, Holzscheiben, Muschenln und Federn an der Schnur befestigt werden.
Bei Herstellung einer Halskette mussten Perlen, Holzscheiben, Muschenln und Federn an der Schnur befestigt werden.

Der Praxisteil gefiel allen deutlich besser als die Führung, weil sie selbst aktiv werden konnten. Jeder konnte eine nach steinzeitlichen Vorbildern gestaltete Halskette herstellen. Dazu mussten Holzscheiben und Muscheln mit einem steinzeitlichen Bohrer durchbohrt werden, was gar nicht so leicht war. Diese wurden dann mit schon fertigen Kugeln und eventuell Federn auf eine gewachste Schnurr gezogen. Diejenigen, die schnell fertig waren, stellten dann auch noch Armbänder her.

Die fertigen Halsketten mussten natürlich sofort angelegt werden.
Die fertigen Halsketten mussten natürlich sofort angelegt werden.

Problematisch und auch frustrierend bei der Herstellung des Schmucks war vor allem, dass es nur sehr wenige Bohrer gab. Die mögliche Intention dieser Verknappung der Anzahl der Bohrer könnte in der Verdeutlichung des hohen Wertes eines Bohrers in der Steinzeit bzw. der Entstehung des Spezialistentums liegen. Dies mag für Erwachsene vielleicht noch erschließbar sein; für Kinder und Jugendlich ist es sicherlich nicht. Stattdessen sollte möglichst jeder Teilnehmer dieses Workshops zeitgleich einen Bohrer nutzen können.

Der andere Workshop zum Thema Gesunde und ungesunde Ernährung heute und in der Steinzeit soll richtig gut gewesen sein. Die Führung wäre sehr motivierend gewesen und der tatsächliche Praxisteil hätte auch gut geklappt – vor allem, weil alle natürlich auch etwas aßen.

Insgesamt war der Tag in Detmold trotz der etwas langweiligen Führung toll. Schüler aus drei Klassen haben mal wieder ein gemeinsame Aktion gehabt. Sie haben etwas über die Jungsteinzeit erfahren und sind auch selbst aktiv geworden. Auch haben sie nach dem Museumsbesuch noch ein wenig von der Innenstadt kennen gelernt – sofern sie nicht zu sehr Pokemons gejagt haben.

Link zur Ausstellungshomepage: http://www.revolution-jungsteinzeit.de

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